Protestaktion gegen den Hamburger Senat
Senatsanhörung deckt auf: Hamburg hat das 1,5°-Limit bereits aufgegeben!
Der Hamburger Senat hat sich klammheimlich vom 1,5°-Limit des Pariser Klimaschutzabkommens verabschiedet. Das wurde bei einer Anhörung am 1. November durch die Bürgerschaftsausschüsse Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr und Umwelt deutlich.
Auf Nachfrage äußerte der Senat dabei das interne Ziel, seine Klimaschutz-Maßnahmen so auszurichten, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 Prozent ein 1,75°-Limit erreicht werden könne. Diese leichtfertige Abkehr vom gesteckten 1,5°-Limit geschah offensichtlich, ohne die Hamburger Bevölkerung zu informieren, oder mit der vom Volk gewählten Bürgerschaft darüber zu diskutieren!
0,25° mögen nach einem kleinen Unterschied in der Bestrebung klingen. Dieser kleine Wert macht aber einen großen Unterschied! Die Wissenschaft hat den Grenzwert für die vielleicht noch erträgliche Erwärmung der Erde mehrfach nach unten korrigiert – von zuerst 2,0° auf deutlich unter 2,0°. In Paris haben sich die Völker der Welt darauf geeinigt, dass „Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5° über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“. Jedes Zehntel Grad mehr an Erwärmung führt zwangsläufig zu häufigeren und stärkeren Hitzewellen, zu mehr Dürren, zur Verbreitung von Trinkwassermangel, zu häufigeren Starkregenereignissen, höher steigendem Meeresspiegel und in weiterer Folge zu zusätzlichen Fluchtwellen aus besonders betroffenen Gebieten.
Der Senat verzichtet darauf – zu Lasten zukünftiger Generationen.
Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 sehr deutlich entschieden, dass sich die Politik an den Treibhausgasbudgets orientieren soll, die vom Weltklimarat IPCC und dem Sachverständigenrat für Umweltfragen vorgegeben werden. Wenn diese Budgets zu schnell aufgebraucht würden (wonach es jetzt aussieht), dann könnte es schon bald zu der Situation kommen, dass weitere Emissionen schlicht verboten werden müssten und ein Leben, wie wir es kennen, unmöglich würde.
Wir wollen daher das geplante Abweichen vom 1,5°-Limit verhindern und das Vorhaben des Senats bekannter machen. Dazu wollen wir eine Kampagne anstoßen, an der sich alle Klima- und Umweltverbände, sonstige gesellschaftliche Institutionen sowie Einzelpersonen beteiligen können.
Das Motto: Dein Job, Herr Tschentscher!
Die Zeit drängt. Sei dabei:
- Schicke eine Mail an die Senatskanzlei. Unten findest du einen Musterbrief, den du individuell anpassen kannst.
- oder schicke den Text als Brief an die Postanschrift der Senatskanzlei:
An den Ersten Bürgermeister der FHH
Herrn Peter Tschentscher
Senatskanzlei
Rathausmarkt 1
20095 Hamburg